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Hallo,
nachdem ich die Woche mit dem "Einreichten der Baustelle" (Hochzelt übers Boot gebaut usw...) verbracht habe, beginnt nun der eigentliche Refit.
Die Pläne sind sehr umfangreich, aber anfangen möchte ich mit dem Deck, da ich befüchte. dass durch die Risse im Gelcoat Wasser ins Laminat dringen wird. Als erstes habe ich mal das Vordeck "nackig gemacht" (sihe Bilder) und die Löcher der schon lose gekommenen Schrauben aufgebohrt. Das Holz darunter scheint zum Glück noch im guten Zustand zu sein. Der Schaumkern den ich raus gepult habe scheint aber komplett zerbröselt zu sein. Es kommen nur schwarze krümel raus. Ist das normal? Bzw. ist das ein Problem?
Da das Gelcoat an vielen Stellen großflächige Haarrisse und teilweise auch richtige Risse, aufweist habe ich begonnen das Gelcoat runter zu schleifen. Mit dem Band- und dem Winkelschleifer geht das recht gut. Der Plan ist es, überall drüber zu laminieren und dann das Deck zu Lackieren. Ich habe nur etwas Bedenken, die ganzen kleinen gekrümmten Flachen und Rinnen abzuschleifen. Aber da muss ich wohl durch. Das Deck ist an vielen Stellen zwar nicht wirklich weich, aber es ist auch nicht völlig steif. Daher wollte ich 2-3 zusätzliche Lagen Gfk drauf machen.
Wo ich noch unsicher bin, ist was ich mit den Schruben der Deck-Rumpfverbindung machen soll. Laut Vorbesitzer sind die Schrauben dicht. Da aber an vielen der Schrauben Haarrisse im Gelcoat sind, werde ich die wohl entfernen und später neu einsetzen müssen. Spricht eigentlich etwas dagegen, über die Schrauben drüber zu laminieren? Evtl. könnte auch die Deck-Rumpfverbindung komplett laminiert werden, mehrere Schichten Gfk über die Kante auf den Rumpf runter. Dann könnte da auf keinen Fall mehr Wasser eindringen. Allerdings weiß ich nicht ob die Verbindung nicht Arbeiten können muss. Was meint Ihr dazu?
Hier noch ein paar Bilder vom Deck:
Hallo talfar,
da hast du ja etwas vor. Grundsätzlich ist der Weg richtig, das Gelcoat abzuschleifen und überlaminieren.
Nimm Epoxyd und Glasgewebe, Matte funktioniert nicht gut. Ich würde 3 Lagen a 350g/m2 nehmen. Danach ist das Deck wieder erheblich steifer. Ais Schaumkern hat Vega Marin PVC-Schaum eingesetzt. Nur an wenigen Stellen ist ein Holzbrett einlaminiert, siehe Handbuch. Wenn Holz rott wird, wird es schwarz und dann muss es raus. Da offnsichtlich die Rumpf-Decksverschraubung schon nachgezogen wurde, ist die dauerplastische Dichtungsmasse sicher zusammengepresst zu einer sehr engen Fuge. Überlaminieren halte ich für eine gute Idee. Laminat vom Deck bis in den Rumpfbereich.
Die Riffelung des Decks abschleifen, überlaminieren, spachteln, schleifen, mit 2-K-Lack malen. Randbereiche abkleben, Mittelbereich mit 2K-Lack mit eingerührtem Antirutschsubstrat malen.
Schrauben würde ich Schlossschrauben wählen, der Kopf ist besser überlaminierbar gegenüber Zylinderkopfschrauben.
Übrigens, die Mahagoni- Leisten innen unter den Fenstern mit Tikal oder Panterra ankleben. Dann können später die Schrauben herausgedreht und zugespachtelt werden. Das sind einige Leckagen weniger.
Viel Erfolg
Dieter von der Kenternix
So, und weiter gehts nachdem ich schon ein Teil vom Deck abgeschliffen habe.
Sehe ich das richtig, dass ich das Fensterklemmprofil zerschneiden muss um die Fenster auszubauen? Wo setze ich am einfachsten den Schnitt?
Ist zwar irgendwie schade die Gummis wegzuschneiden, da laut Vorbesitzer die Fenster dicht sein sollen und das Gummi eigentlich noch im recht guten Zustand ist (noch weich und färbt noch nicht ab), aber die Harrrisse im Gelcoat gehen bis unters Gummiprofil. Nur bis ans Gummi lackieren will ich auch nicht. Es soll ja auch danach ordentlich aussehen.
Frohe weihnachtliche Grüße!
Hallo Andreas,
mit den Fenstern ausbauen ist das so eine Sache.
Üblicherweise werden die Gummis zum Ausbau zerschnitten. Das Problem: Dieses Gummiprofil ist nicht mehr erhältlich! Bei diesem alten Profil liegen die Scheiben noch vor dem GFK. Damit können sie auch bei Seeschlag nicht so leicht nach innen gedrückt werden. Mit neuen, erhältlichen Profilen müsste der GfK-Ausschnitt etwas vergrößert werden. Die Scheiben säßen dann innerhalb des Ausschnittes, die Seeschlagfestigkeit wäre verringert.
Mein Rat: Never change a running System. Lass die Fenster sitzen, so lange sie dicht sind. Sollte wieder einmal eine Fensterbeschaffungsaktion laufen, beteilige dich dann daran. Der Rabatt, den wir durch den Gemeinschaftseinkauf erzielt hatten, war gegenüber einem Einzelkauf erheblich.
Schleife also munter einfach bis an das Gummi heran und klebe es dann sorgfältig ab.
Dieter von der Kenternix
Die Scheiben sind jetzt schon draußen. Die Gummis wurden wohl schon mal ersetzt, da das Glas schon plan im GFK lag und die Gummidichtung war so eine Doppellippe. So komplett dicht kann ich mir nicht vortellen das das war, denn unten an der Naht waren die Lippen etwa 1 cm zu kurz. Ich vermute die Fenster waren "dicht", da das Boot bei Regen nicht gesegelt wurde und nie Wellenschlag abbekommen hat.
Da ich ja noch eine Weile mit dem Boot beschäftigt sein werde, hab ich auch noch etwas Zeit um mir eine Enibaulösung zu überlegen. Evtl. läuft ja bis dann wieder eine Bestellaktion.
Hier mein Update zum Stand des Refits:
Das Deck ist bis auf das Copckpitinnere (Sitzbereich) komplett von Gelcoat befreit, d.h. nacktes Laminat. An vielen Stellen sind die Risse die ich im Gelcoat hatte, vor allem im Sandwich-Bereich, durchs Laminat durchgegangen, was das aufgeweichte Deck erklärt. Daher werde ich nun doch den Kern komplett austauschen und das obere Laminat neu machen.
Um die Deck-Rumpf Verbindung sauber überzulaminieren habe ich mich entschlossen erst von innen die Naht zu laminieren. Dazu habe ich angefangen die Vorschiffkoje leer zu räumen. Da das Holz der Trennwände, die den Wassertank halten, total angeschimmelt waren sind die auch rausgeflogen. Und wenn man schon den Schleifer in der Hand hat, kann man auch gleich das komplette Vorschiff innen abschleifen. Irgendwann war das eh dran, da die Farbe fast überall abgeblättert ist. Ich habe nun also ein komplett leeres Vorschiff ohne WC-Raum und Schrank komplett bis zum Laminat runter geschliffen. Die Deck-Rumpf Verbindung von innen mit angedicktem Epoxid so gut wie möglich ausgesprizt und einen glatte Kehle ausgeformt. Anschließen hab ich die Naht mit 3 Lagen Glasfasergewebe überlaminiert. Dadurch habe ich jetzt auch keine Rille und sonstigen Lücken mehr in denen sich Schimmel bilden kann. Die Oberfläche kann jetzt sauber abgewischt werden. Macht alles viel appetitlicher.
Demnächste werde ich dann mit dem Salon weitermachen. Da werde ich wohl auch so vorgehen. Möbel raus und alles sauber schleifen und Naht zulaminieren. Bei den Möbeln muss ich wohl auch einige Platten austauschen da sie sich Teilweise auflösen.
Der Backskistenbereich ist komplett gesäubert. Da hält die Farbe auch noch gut also werde ich den wohl nur da abschleifen wo ich laminieren muss.
Wenn die Naht von innen dicht ist, kommt dann der Wiederaufbau vom Deck dran. Wenn ich das bis zum herbst hinbekomme bin ich zufrieden. Im Winter kann ich mich dann an die Holzarbeiten innen machen wenn es zu kalt fürs Epoxid ist.
Hallo bei Dir ist ja viel mehr Arbeit als bei uns. Wir haben auch seit ein paar Wochen eine Vega und auch noch einiges an Umbau vor uns. Deshalb schreibe ich auch. Da wir das komplette Innenleben neu gestalten haben wir noch recht gut erhaltene Teile über, die wir gerne abgeben. Darunter die beiden Abtrennungen vom Vorschiff und den Knick mit den Eingriffen in der Bug Kabine. Und auch die Stringer unter dem Mast, die in Holz. Wenn Interesse besteht mach ich gerne Bilder.
Viele Grüße
Danke fürs Angebot, aber ich wollte innen im Augenblick eher noch nicht wirklich umbauen. Die Innenteile sehen, bis auf die hinteren, inneren Seitenwände noch echt gut aus. Ich möchte erst einmal das Deck wieder herrichten, in der Hoffnung nächstes oder übernächstes Jahr auch mal aufs Wasser zu kommen. Der Rest wird dann in den Folgejahren, nach und nach angepackt. Die Wünsche, wie wir den Innenraum haben wollen, müssen sich auch erst noch entwickeln.
Was meinst Du mit Stringern unterm Mast?
-- Update: 1. Meilenstein erreicht! --
Bin heute endlich mit der Verklebung des Rumpfes mit dem Deck von innen fertig geworden. Das rumkriechen in der Backskiste hatte ich viel zu lange vor mir hergeschoben. Vor allem das schleifen in dem engen Raum... Jetzt kann ich aber endlich mit dem Überlamminieren der Rumpf-Deck-Verbindung außen weiter machen und dann das Deck wieder aufbauen.
Der Ankerkasten im Vorschiff wird auch so langsam. Die "Bodenplatte" ist drin und die Drainage ist gelegt. Ich plane noch eine Luke ins Deck zu schneiden um ggf. an die Kette zu kommen sollte sie mal beim ausrauschen hängen.
Die nächste große Frage ist dann: Ankerwinsch, ja oder nein? .. und wenn ja, dann welche? Wie macht ihr das auf der Vega?
Viele Grüße
Andreas
Wir ankern gerne und viel, auch im Strom. 14 kg Pflugscharanker und 8 mm Kette und 30 Meter Gurtband, dazu 1,7 kn Strom, da hat man schon etwas zu ziehen. Selbst mit 72 Jahren kann ich das Schiff noch in Bewegung setzen und den Anker kurzstag holen. Nur wenn er sichsehr tief eingegraben hat, muss ich hin und wieder einmal mit der Maschine den Anker überfahren und ihn so ausbrechen. Dann kann ich ihn von Hand an Deck ziehen. Andere Möglichkeit: Schon beim Einholen des Gurtbandes den Motor ganz langsam schieben lassen, gleichzeitig das Gurtband und die Kette holen. Eine Ankerwinsch habe ich noch nicht ernsthaft vermisst.
Dieter von der Kenternix
Ankerwinsch?
Selbst Thomas Langer, der mit seiner Vega "Rund Atlantik" gesegelt ist hat hinterher gesagt: Das Monster Ankerwinsch auf dem Vordeck habe ich nie gebraucht und war überflüssig!
Gerhard