Archived German Forum (discontinued)
Seid gegrüßt alle zusammen,
Auf der IFR haben wir die ganzen Vegas bestaunt, und die hälfte hatte eine identische Bugrolle für einen Anker verbaut. Bei unserer Novia ist es so, das wir zwar im Bugbereich einen Ketteneinlauf haben, aber die Bugrolle fehlt bzw. nur noch Bohrlöcher vorhanden sind .
Jetzt bin ich am Überlegen welche Möglichkeiten für uns in Frage kommen, da wir das gesamte Ankergeschier austauschen werden. Hierzu habe ich einige Fragen, die natürlich je nach Fahrtgebiet ggf. andere Anforderungen benötigen.
Wir haben überlegt einen 10 Kg Delta Anker als Hauptanker zu erwerben, der entweder mit einer neuen Bugrolle oder aber über einen neuen Bugspriet gefahren werden soll. Die Bugrolle wird wahrscheinlich günstiger als ein Bugspriet denke ich, jedoch finde ich den Bugspriet praktischer, da der Anker vom Rumpf wegkommt. Außerdem ist es denkbar z.B. einen Beschlag für ein weiteres Vorstag oder dergleichen, gleich mitzubestellen. Zu was würdet Ihr tendieren?
Da wir wie bereits beschrieben einen Ketteneinlauf haben würde ich diesen natürlich gern weiter nutzen. Jetzt komme ich zu der Frage, was für eine Kette bei unserer Verdrängung und dem gewählten Anker wohl die richtige ist, da es mir nicht klar ist bzw. im Internet verschieden Meinungen kursieren. Kann hierzu z.B. eine (30-50m) 6mm Starke Kette reichen oder ist es notwendig eine 8mm starke Kette zu nehmen. Hier spielt ja auch das Gewicht eine wesentliche Rolle bzw. wie viel Kette und wie viel Leine man nimmt? Wie stark sollte dann die Leine sein 14 mm ?
Als Heckanker habe ich mir vorgestellt diesen in der Backskiste zu fahren und durch einen Kettenvorlauf von rd. 8,0 m u.einer Leine mit 30-50 m vorzuhalten. Ich denke das machen die meisten so bereits mit Ihrem Hauptanker, wie wir auch derzeit.
Da wir jedoch nächstes Jahr höchstwahrscheinlich für eine Zeit von rd. 6 Monaten unterwegs sein möchten hätte ich das ganze gerne vorne im Bug.
Gruss Michi
Gruss, Michi von der "Novia"
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Vega 1800
Hallo Michi,
ich habe am Bug einen 10 kg Rocna mit 30 m 8mm Kette an 40 m 14mm Leine. Kette und Leine werden über eine Klüse in den Ankerkasten geführt. Der Anker wird in einer Wippe an einer Bugplattform aus Edelstahl gelagert und zu Wasser gelassen. Die Bugplattform dient neben der Aufnahme des Ankers auch als Bugspriet für einen Gennaker. Auch erleichtert sie das Anbordkommen.
Am Heck habe ich ebenfalls einen 10 kg Rocna mit 8 m Kette (8mm) und 40 m Leine (14mm). Der Anker hängt in einem Klappmechanismus am Heckkorb über den man das Geschirr recht schnell und einfach zu Wasser lassen kann. Leine und Kette werden ebenfalls über eine Klüse in eine Wanne in der Heck-Backskiste geführt.
Insgesamt ist das m.E. ein recht solides Ankergeschirr zum Fahrtensegeln, das vom Gewicht her noch einigermaßen vertretbar ist. Bei längeren Schlägen mit mehr Wellengang würde ich ggf. den Anker von der Bugplattform nehmen. Bisher war das aber nicht nötig.
Vg,
Christian
Hallo Christian,
vielen Dank für deine Antwort. JA wir haben uns nun fast für das gleiche entschieden. Wir haben nun für den Bug auch einen Rocna 10 Kg Anker und eine gebrauchte 28 m lange 8mm Ankerkette besorgt. Die Leine werden wir auch in 14 mm dann besorgen. Den alten Kettnvorlauf 12m und die alte Ankerleine behalten wir für den Heckanker. DA wollten wir uns aus finanzieller Sicht einen Bruce Anker 7,5 Kg zu legen. Unser schwerer Plattenanker ist so unhandlich. Einen Bugspriet wird es bei uns höchst wahrscheinlich auch noch geben. Hier noch ein kleines Bild aud unserer FAcebookseite.
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Gruß Michi
Gruss, Michi von der "Novia"
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Vega 1800
Hallo Michi,
dein Buggeschirr geht, aber der Heckanker mit 7,5 kg ist definitiv zu leicht.
Meine meisten Ankergründe: Schlick oder Sand, auch harter Kies.
Tidenkipp wärend des Ankerns mit nur einem Anker, ohne ihn im Kipp neu einzufahren
Mein Ankergeschirr war zuerst ein 9,5 kg Pflugscharanker an Gurtband.
Fasste häufiger erst nach 2-3 Anläufen, hielt dann aber sicher.
Aktuelles Geschirr: 14 kg Pflugscharanker + 8 m Kette, 8 mm + Gurtband 50 m.
Reitgewicht 10 kg in der Backskiste.
Den Anker fahre ich ständig in der Bugrolle, Die Kette in einem Kettenkasten am Bug. Die Gurtbandrolle am Heck.
Zum Ankern nehme ich das Gurtband mit zum Bug und hänge den Karabiner mit Schraubsicherung in die Ankerkette ein. Das Gurtband wird gleich auf Länge passend zur Wassertiefe abgerollt und belegt.
Wichtig ist immer, dass der Anker, wenn es nicht nur Kaffeeankern wird, mit der Maschine eingefahren wird. 1/3 Gas rückwärts sollte der Anker schon halten.
In Skandinavien wird oft vor Heckanker auf den Steg zugelaufen und der Bug am Steg festgemacht. Auch hierfür nehme ich das Buggeschirr. Das Gurtband wird gleich außen geführt, am Heck belegt. Den Anker vom Bug aus rechtzeitig ins Wasser geben und am Anker vorbei laufen. Ein Stück vor dem Steg einfahren und dann Gurtband nachgeben, um den Steg zu erreichen.
Beliebt bei den Schweden sind übrigens bei uns kaum erhältliche bleigefüllte Pilzanker als Heckanker.
Das Gurtband hat den weiteren Vorteil, dass ich es gleich als Sicherheitsleine an Deck fahren kann. Einmal zum Bug führen und wieder zurück zum Heck auf der anderen Seite, belegen, fertig.
Das Reitgewicht setze ich gerne bei Wind gegen Tidenstrom ein. Da weiß das Boot oft nicht, ob es dem Wind oder dem Strom gehorchen soll. Wenn dann dauernd das Gurtband oder die Ankerleine am Kiel scheuert, wird es eine unruhige Nacht. Mit dem Reitgewicht ist sofort Ruhe.
Viel Erfolg bei eurem Törn wünscht
Dieter von der Kenternix
Hallo Michi,
selbst erlebt: Vor Heckanker mit dem Bug zum Steg gelegen. Nachts Wind 8 genau auf das Heck. Wenn dann das Ankergeschirr nicht hält, ist Bruch und Panik angesagt. Einigen Yachten ist es so gegangen.
Das Wasser im Hafen unruhig, wir lagen sicher.
Schäreninsel Utö bei Stockholm.
Dieter von der Kenternix
Hallo Dieter,
auch dir vielen Dank für deine Antwort. Für den Heckanker müssen wir mal schauen. Wir haben derzeit einen Plattenanker, da uns dieser zu unhandlich ist hatten wir an den M-Anker gedacht, da dieser uns empfohlen wurde. Die Schweden fahren Ihn wohl sehr oft am Boot. Bei SVB- wird für den 7,5 Kg Anker dann bis 10 m Bootslänge angegeben. Deswegen hatten wir gedacht den zu nehmen. Aber wir gehen dann auch hier auf 10 Kg. Die Gurtbandrolle für den Heckanker finden wir auch gut. Da hatten wir gedacht die von Compass zu nehmen, 50 m für bezahlbare 120 euronen. Ha hier jemand Erfahrung mit der Compass Rolle?
Generell ist unser Plan so oft wir möglich zu zu ankern bzw. in den Schären festzumachen. Deswegen legen wir etwas mehr Wert auf ein gutes Ankergeschir und desen Verwahrung am Boot.
Besten Gruß
Gruss, Michi von der "Novia"
on27feet.wordpress.com
Vega 1800
Hallo,
ich anker auch nur mit einer Ankerleine. Da habe ich aber als Ankergrund in der Regel Sand, mit oder ohne Bewuchs. Aber wenn ich im felsigen Revier wie Schweden ankern müsste, könnte ich nicht schlafen. Die Vorstellung, dass meine Leine oder Gurtband vom Anker über einen scharfkantigen Felsen läuft , da hätte ich eine schlaflose Nacht. Aber was sagt unsere skandinavien Fachmann Winfried Strittmatter dazu. Winfried segelt doch schon seit Jahren dort oben. Auf dessen Meinung bin ich gespannt.
Hallo Gert, Michi,
in den schwedischen Ostschären habe ich keine scharfkantigen Felsen gefunden. Die Rockies sind durch die Eiszeit durch die Bank rund geschliffen. Als Ankergrund habe ich zwischen den Schären Sand bis lehmigen Kies gefunden. Habe oft mit dem Bug zum Felsen geankert, Hauptanker als Heckanker eingesetzt. Keine Scheuerstellen am Gurtband. In Korallenrevieren sieht das anders aus!
Kette ist gut und universell´. Gurtband leichter und vielseitiger zu nutzen.
Dieter von der Kenternix