Umbau Rollgroß

Hallo Oliver,
ich bin noch einen Schritt weiter gegangen und habe jetzt ein Einleinenreff. Ein Reffvorgang dauert jetzt höchstens eine Minute ohne aufzustoppen. Niemand braucht aufs Vorschiff:
Am Wind:
1. Großbaum andirken(Marke auf dem Tau).
2. Großschot fieren.
3. Großfall ein Stück fieren (Marke auf dem Tau).
4. Reffleine unter der Sprayhood durchholen (10er Wisch).
5. Großfall durchsetzen.
6. Dirk lösen.
7. Großschot dicht.
8. Freude an weniger Krängung und kaum weniger Fahrt.

Segelmacher können Reffpunkte im Segel nachrüsten.
Aufpassen, dass das Schothorn nicht zu tief kommt, der Baum nicht nach achtern Gefälle bekommt.
Achtern ein Auge, vorne Gurtband mit einem Ring, Reffgatchen dazwischen. Die braucht man aber nur auf langen Strecken nutzen.
Am Baum achtern pro Reffstufe 1 Umlenkrolle außen, am Baum vorne eine Umlenkrolle nach oben. Am Reffring im Segel 1 flache Umlenkrolle, zum Beispiel Drahtseilrolle. Am Mastfuß in Höhe des Decks 1 Umlenkrolle nach achtern.
Unter der Sprayhood die Reffwinsch und eine Kammklemme. 6 mm Leine, viel.
Die Reffleine wird am Bügel der achteren Umlenkrolle angeknotet, führt unter dem Baum durch, geht zum achteren Reffauge im Segel und kommt wieder herunter. Die Leine wird nach vorne umgelenkt, dort geht es wieder nach oben zum Umlenkblock im Segel und dann herunter zum Mastfuß. von dort geht es nach achtern unter die Sprayhood.
Meine Reffstufen:
Genua
ev. Genua einrollen, besser schon im Hafen auf Arbeitsfock wechseln.
Großsegel Reff 1
Arbeitsfock etwas einrollen
Großsegel ganz bergen
Arbeitsfock weiter verkleinern
ev. Sturmfock

Sturmfock und Reff 2 habe ich noch nie gebraucht, es ist aber alles vorgerüstet. Man braucht nur sehr viel Reffleine für das Reff 2 und die stört beim normalen Segel setzen. Reffhaken brauche ich nicht. Fallen und Leinen sind bei mir alle ins Cockpit umgelenkt.

Dieter von der Kenternix

Hallo Oliver,

Vorweg, eine Möglichkeit der Fallenumlenkung ist in der Vega-Mitteilung 01/15 ausführlich beschrieben.

Deine Überlegungen zum Thema Leinenumlenkung ins Cockpit teile ich und habe 2014 den Umbau durchgeführt. Die Umlenkung hat sich in der Saison 2014 (IFR Landskrona) und 2015 bewährt.

In dem o.g. Artikel geht es um die Fragen, welche Leinen und wie sie umgelenkt werden sollten, das Reffen vom Cockpit aus, die Befestigung der Rollen Klemmen und Winschen auf dem Kabinendach OHNE sichtbare Veränderungen innen. Optimierung der Trimmmöglichkeiten (Unterliekstecker/keine Dirk - Rodkicker) und Einhandtauglichkeit. Umgelenkt habe ich:
Großfall / Reff 1 + 2 / Niederholer / Spifall / Fockfall / Unterliekstrecker / Toppnat plus zwei Reserve (Barberholer o.ä.)

Bilder sind im Artikel. Ich habe auch welche beim Segeln gemacht. Aus heutiger Sicht kann man immer noch was verbessern. Es ist eine sehr komplexes Thema. Es kommt drauf an was man will.

Wir sind beim Adventstreffen, der JHV und der IFR 2016 in Warnemünde dabei.

Grüße von der Ostsee

Danke für die Antworten, das liest sich gut.
Da ich erst seid September Mitglied bin, habe ich diese Ausgabe leider nicht.
Vielleicht gibt es ja eine PDF?

Mir ist auch eine andere (noch unausgegorene) Idee gekommen:
Kann ich statt der Kurbel am Baum eine Art Riemenscheibe anbringen, diese soll mittels einer 'Endlosleine' umgelenkt ins Cockpit bedient werden, so könnte ich die Funktion des Segels beibehalten.
Gibt es dazu Erfahrungen?
Ist es überhaupt möglich oder Sinnvoll?
Eure Meinung ist mir wichtig.

Gruß aus Essen

Oliver

Hallo Oliver,
1. Beim Einreffen können ganz schöne Kräfte auftreten. Ich bezweifle, ob eine Riemenscheibe in der Lage ist, als Antrieb zu dienen und nicht nur durchrutscht.

2. Ein Bindereff, ob in der klassischen Form mit Haken vorne oder als modernes Einleinenreff hat den Riesenvorteil gegenüber einem Rollreff, dass das Segel wesentlich besser steht und kräfigen Vortrieb und wenig Querkraft liefert.

Beim Rollreff wandert der Bauch des Segels deutlich nach achtern, in der Folge wird der Vortieb gering und die Querkraft und damit die Lage deutlich größer.
Deshalb meine Wahl: Einleinenreff. Die Winsch dafür kann auch am Mast oder am Baum montiert sein, das ist aber nicht so günstig, weil man noch aus dem Cockpit muss.

Haarrisse im Gecoat mit der Dremel V-förmig mit einem passenden Fräser erweitern und am Besten mit Gelcoat ausfüllen. Die Ursache der Haarrisse ermitteln und ggf. von innen verstärken.
Dieter von der Kenternix

Ich hatte eh einen Denkfehler:
Die Mastrutscher müssen bei meiner Riemenscheibenidee ja auch eingefädelt werden, deshalb klappt es nicht von Cockpit aus, Dieters Idee die wohl Beste.
VG
Olli