Rollfock

Hallo Mikel,
das ist typisch für eine Genua. Der Segeldruckpunkt wandert nach achtern, der Lateraldruckpunkt bleibt, dadurch steigt die Luvgierigkeit. Wird das Segel älter, wandert sein Segeldruckpunkt noch weiter nach achtern und damit erhöht sich schleichend auch die Luvgierigkeit. Gleichzeitig werden die Krängungskräfte größer und der Vortrieb geringer. Gegen die Luvgierigkeit hilft nur, den Hals der Genua weiter nach vorne verlagern (Klüver) oder den Lateralplan achtern vergrößern. Beides sind massive Eingriffe in die Vega.
Mit einer Fock mit ca. 110% Überlappung und recht hoch geschnitten wird die Luvgierigkeit nur noch im geringen, gewünschter Größenordnung auftreten. So eine Fock bringt erstaunlich wenig Fahrtverlust. Ab 3 Beaufort macht sie schon Sinn. Ich habe meine, die ich auch auf der Rolle fahre, mit senkrechten Latten nähen lassen. Als Tuch habe ich Hydranet gewählt und bin damit bestens zufrieden. Das Tuch kann wie ein Fahrtensegel etwas robust gehandhabt werden und hält sein Profil deutlich länger gegenüber einem reinen Dracon-Segel. Einen guten Segelmacher seines Vertrauens sollte man sich suchen.
Dieter von der Kenternix

Hallo Mikel,

ich kann mich Dieter nur anschließen. Wir haben uns im Frühjahr 2014 eine neue Fock mit ca. 110 %er Überlappung von der Segelmacherei Beilken aus Bremen nähen lassen. Der Fahrtverlust hält sich gegenüber der Genua 1 einigermaßen in Grenzen. Ab Bft 4-5 segelst Du mit der Fock nahezu gleichauf - weil weniger Krängung.

Für uns war bei der Auswahl des Vorsegels das Revier entscheidend. Wir segeln überwiegend auf der Unter- und Außenweser und müssen viel kreuzen. Da hat eine kleinere Fock mit weniger Schot zum Holen gegenüber der Genua 1 schon Sinn. Gleichzeitig haben wir das Achterliek etwas höher schneiden lassen - so haben wir beim Kreuzen gute Sicht nach Lee.

Meine Empfehlung: Ein guter Segelmacher in Deiner Nähe, der einen guten Ruf besitzt (im Revier rumfragen!). Der Segelmacher muß dann vorab an Bord kommen, um das Segel ausmessen und mit Dir zu besprechen, wie Du das Segel einsetzen willst. Vielleicht lohnt es sich, vorab die Homepages einiger Segelmacher zu besuchen.

Wir haben das klassische Dacron als Material gewählt. Damit sind wir sehr zufrieden. Das Segel erfüllt unsere Ansprüche sehr gut. Und: die Segelmacherei Beilken hat sehr gut gearbeitet! Qualität und Service waren und sind bestens! Der Preis war höher als bei Produkten aus dem Ausland. Dafür haben wir den Segelmacher und seinen guten Service / Arbeit um die Ecke. Und der will im Revier seinen Ruf nicht verlieren.

Viele Grüße

Thomas

Hoppetosse V 1661

Servus,

vielen Dank für Eure (wieder einmal) äußerst hilfreichen Antworten.

Ich werde mich also mal auf die Suche begeben...

Gruß aus dem Allgäu,

Mikel