Archived German Forum (discontinued)
Hallo,
beim Bewegen des Umkehrmechanismus unserer Vega ist mir aufgefallen, daß die dieser sich in Richtung Achtern nur sehr schwergängig bewegen lässt. Ist das normal bei ausgeschaltetem Motor? Sollte man den Mechanismus bei ausgeschaltetem Motor überhaupt bewegen oder liegt hier möglicherweise ein Problem im Mechanismus vor?
Grüsse
Henning
Hallo,
so ein weiterer arbeitsreicher Tag am Boot ist vorbei .
Die Schwergängigkeit des Umkehrmechanismus nach achtern lag vor allem daran, daß das "Teleskoprohr" des Bowdenzuges verbogen war. Vermutlich ist da mal jemand drauf getreten.
Nach dem Reinigen, Geradebiegen und Bearbeiten des ganzen Hebelmechanismus war der Hebel gleichmässig zu bewegen und nach etlichen hin und her stellte sich tatsächlich auch mehr Vortrieb an dem Propeller ein. Jetzt haben wir circa doppelt soviel Grad Vortrieb wie vorher. Beim Bewegen erschien es mir als ob ich nach und nach gegen das Fett im Getriebe etwas "Freidrücken" würde.
Jetzt fehlen uns an der vollen Beweglichkeit nur noch einige Grad an der Segelstellung des Propellers:
Es ist Richtung Achtern allerdings auch ein klarer Anschlag zu fühlen. Zudem fällt auf, daß das ganze System ein ziemliches Spiel aufweist. In der (vermuteten) Neutralstellung hat man am Hebel oben in jede Richtung circa 5 cm Spiel bis sich der Propeller bewegt während die Bewegung an der Gasscheibe ziemlich direkt umgesetzt wird. Wir denken, daß in diesem Spiel unsere fehlenden Grad verloren gehen.
Angesichts unseres engen Zeitplans bis zum Wassern und Überführen und jedes Mangels an praktischer Erfahrung mit dem Antriebs und dem Motor haben wir uns jetzt aber erst einmal entschieden den Zustand im Wasser zu testen. Im schlimmsten Fall werden wir erst einmal mit dem Aussenborder leben müssen
Grüsse
Henning
Hallo Henning,
wenn so viel Spiel am Schalthebel ist, würde ich auf einen defekten Bowdenzug tippen. In der Außenhülle steckt ein Stahldraht, der von einem zweiten Draht spiralförmig umwickelt ist. In diese Spirale greift das Getriebe hinter dem Schalthebel ein-.Ich habe schon erlebt, dass dieser Spiraldraht gebrochen ist und deshalb die Schaltung nur noch mit viel Spiel und Glück funktioniert. Ich konnte in diesem Fall den Draht versetzt einbauen und so wieder zum funktionieren bringen. Dazu den Schalthebel abbauen, die vier Schrauben des Schaltzuggetriebes lösen und den Schaltzug vom Kombimechanismus abbauen. Länge noch einmal messen und alles zerlegen, reinigen, begutachten, reparieren und wieder gut gefettet zusammen setzen.
Dieter von der Kenternix
Hallo Dieter,
den Schalthebelmechanismus habe ich komplett auseinander genommen gereinigt und wieder gefettet eingebaut. Dabei ist mir nichts besonderes aufgefallen. Zudem sehe ich an der Gasscheibe des Umkehrmechanismus kein Spiel. Dort wird jede Bewegung nahezu direkt übertragen.
Liebe Grüsse und danke für die Geduld.
Henning
Henning,
weiteres Spiel, wenn auch kaum in dem Umfang, kann es nach meiner Einschätzung geben, wenn das Lager der Zahnbüchse (ich nenn sie jetzt mal so) hin ist, das ist die Nr. 25 auf dieser Zeichnung:
http://shop.bootsmotoren.de/Volvo-Penta ... 44-43.html
Das wäre ein Standardteil (siehe Getriebe-CD) ersetzbar. Dass die Zähne der Zahnräder/-büchse im Schaltmechanismus oder in der Schraube ausgelutscht sind, will ich mal nicht annehmen. Dieter hat schon Recht, besser wäre es, die komplette Getriebeanlage und Schraube einmal zu zerlegen. Da habt Ihr so oder so schon ein Programm für den nächsten Winter ...
Toi toi toi für Eure Überführung!
Benny / Nirwana
Hab gestern mal ein Bilder gemacht.
1. Neutralstellung, volle Kraft voraus und zurück
2. Segelstellung
Die Bilder sprechen für sich. Anstellwinkel bei voller Fahrt (= Vollgas) ca. 15 Grad geschätzt. Die Neutralstellung kannst Du zuverlässig nur mit dem "Latten-Klemmzwingen-Trick" von Dieter bestimmen.
Grüße
Benny / Nirwana
Hallo Benny,
Vielen Dank für die Bilder, daran kann man sich gut orientieren. Morgen geht unsere Albin ins Wasser und wir werden dann endlich Praxiserfahrungen mit dem Motor und dem Antrieb sammeln können. Mal sehen was dabei dann rauskommt .
Grüße
Henning
Hallo liebe Forummitglieder,
jetzt ist die Überführung unserer Vega überstanden und es war ziemlich abenteuerlich . Durch das große Spiel im Getriebe waren Gas und Vortrieb ziemlich entkoppelt und die mangelnde Erfahrung mit einem Soll Zustand war natürlich auch nicht sehr hilfreich. Der Effekt war häufig zu hohe Umdrehungen bei nur wenig Vortrieb oder auch gerne schon steigendes Gas bei noch nicht ganz achtern gestelltem Propeller . Das gepaart mit einem in Größe und Lenkverhalten unbekannten Boot nicht ganz die bestem Voraussetzungen. Wir werden uns jetzt in den nächsten Wochen auf jeden Fall versuchen das Getriebe mal genauer anzusehen.
Grüsse
Henning
Henning,
gut, dass ihr heil angekommen seid! Was den Umkehrmechanismus angeht, das hört sich ja nicht gut an. Ich tippe, dass Ihr beim Gängigmachen des Mechanismus einige Zähne der Zahnbüchse (wie ich sie nenne) im Umkehrmechanismus zerlegt habt. Die Büchse ist aus Alu, das Zahnrad aus Stahl ... das ist die einzige Stelle, wo ich mir das Entstehen solchen Spiels vorstellen kann. Oder einfach nur das Lager in der Büchse ist hin. Aber genau wird man es erst nach Zerlegung wissen. Das Gehäuse des Umkehrmechanismus kann man ja vom Übersetzungsgetriebe abschrauben und nach hinten ziehen, also das geht auch im Wasser. Vorher solltest Du die Neutralstellung der Hebel/Bowdenzug markieren. Du kannst damit rechnen, dass die Papierdichtung Gehäuse/Getriebe ersetzt werden muss.
Grüße
Benny / Nirwana
Hallo Nirwana,
Ja es bleibt spannend, aber jetzt sind wir wenigstens mit unserer Vega im Heimathafen und der Zeitdruck ist tendenziell raus. Ich werde von den (hoffentlichen) Fortschritten berichten
Grüsse und nochmals vielen Dank für Deine Hilfe
Henning
Hallo,
so nach langer Zeit zumindest ein erster Abschluss zu diesem Thema. Unser Problem mit dem großen Spiel im Umkehrmechanismus rührte von einem defekten bzw. falsch eingebauten Lager in der verzahnten Manöverhülse (Nr. 66 in der Explosionszeichung, (SKF NKIB 5906). Ein Teil des zweiteiligen "Innenrings" wurde nicht verbaut. Dadurch konnte der äußere Ring mitwandern.....
Danke nochmal an Alle für Ihre Antworten und Hilfe.
Grüsse
Henning